Trotz eines extrem niedrigen Zinsniveaus wird die Kreditfinanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen über die Banken nicht einfacher werden. Denn aufgrund der Auflagen von Basel III verschärfen sich die Anforderungen an eine Kreditvergabe sukzessive bis 2019.
Nachfolgend sind einige Alternativen zur klassischen Bankenfinanzierung aufgeführt.
Je nach Vertragsform unterscheidet man zwischen Operate Leasing (Teilamortisation) und Finanzierungsleasing. (Vollamortisation) Auf jeden Fall erwirbt eine Leasinggesellschaft die benötigten Fahrzeuge, Maschinen oder Anlagen und vermietet sie gegen Zahlung der monatlichen Leasingraten an das Unternehmen.
Nach Handels- und Steuerrecht werden die Leasingobjekte beim wirtschaft-lichen Eigentümer bilanziert. Für ein Unternehmen können sich daraus Vorteile beim Rating ergeben, denn wenn eine Kreditfinanzierung vermieden und das Anlagegut bei der Leasinggesellschaft bilanziert wird, reduziert sich die Fremdkapitalquote in der eigenen Bilanz.
Tipp:
Wenn es um größere Investitionsbeträge geht, empfiehlt sich ein Wirtschaftlichkeitsvergleich der Alternativen "Leasing" oder "Kauf".
Die Investitionsgüter werden in der Bilanz des Mieters aktiviert und abge- schrieben. Mit Zahlung der letzten Rate geht das Mietobjekt in das Eigentum des Mieters über.
Hierbei fließt dem Unternehmen kurzfristig Liquidität zu, und zwar aus dem Verkauf werthaltiger Vermögensgegenstände - zum Beispiel Immobilien - an eine Leasinggesellschaft. Anschließend least das Unternehmen die ver- kauften Gebäude oder Anlagen wieder zurück und kann sie weiterhin selbst nutzen.
Das Unternehmen überträgt seine Forderungen an einen Factorer. Der zahlt die offenen Rechnungsbeträge sofort an das Unternehmen aus - unter Abzug einer Gebühr - und treibt anschließend die Rechnungen bei den Kunden ein.
Nutzen für Ihr Unternehmen:
Sofortige Liquidität, weil die Ausgangsrechnungen innerhalb weniger Tage bezahlt werden; keine Außenstände.
Der Factorer übernimmt das Forderungsmanagement mitsamt dem Mahn- wesen, trägt das Ausfallrisiko und tritt in Vorleistung durch die sofortige Bezahlung der Forderung, bevor diese beim Kunden fällig wird.
Der Begriff stammt aus dem Italienischen. (Mezzanine = Zwischengeschoss)
Es handelt sich also um eine Finanzierungsform zwischen reinem Eigen- und reinem Fremdkapital. Beispiele hierfür sind stille Beteiligungen, Genuss- rechte, Wandel- und Optionsanleihen, Nachrangdarlehen und partiarische Darlehen. (Beteiligungsdarlehen)
Die Kapitalüberlassung ist in der Regel zeitlich befristet; die Vergütung des Kapitalgebers kann erfolgsabhängig oder erfolgsunabhängig erfolgen.
Es handelt sich um Beteiligungskapital, welches in der Regel die Eigen- kapitalbasis eines Unternehmens verbessert. Die daraus resultierende, bessere Ratingeinstufung erleichtert die Aufname zusätzlicher Kredite.
In Deutschland gibt es weit über 200 Beteiligungsgesellschaften und Private Equity-Fonds. Hinzu kommen noch private Anleger und sog. "Family Offices". Diese unterscheiden sich bezüglich ihrer Branchenausrichtung, geschäfts- politischen Ziele und Investmentschwerpunkte entsprechend der verschie- denen Unternehmensphasen.
Die Kapitalgeber stellen so genanntes Risikokapital ohne bankübliche Besicherung zur Verfügung und erwarten im Gegenzug eine angemessene Rendite. Ein überzeugendes Businesskonzept ist also Pflicht für jeden Unternehmer oder Existenzgründer, der Beteiligungskapital sucht.
Auch in Deutschland ist derzeit genügend Beteiligungskapital vorhanden, vor allem bedingt durch die Niedrigzinsphase. Sie müssen sich also nicht unbe- dingt im Silicon Valley umschauen!
Venture Capital
Wagniskapital ist ein Teilbereich der Private Equity-Finanzierung. Interessant vor allem für StartUps, wenn es um größere Investitionen für Forschung und Entwicklung, dem Aufbau von Produktionskapazitäten und der Markter-schließung bzw. Markteinführung geht. Die Rahmenbedingungen der VC-Geber sollten erfüllt sein.
Business Angels
Es handelt sich um Privatpersonen, oftmals Unternehmer im Ruhestand, die sich mit eigenem Vermögen an jungen Firmen bzw. StartUps beteiligen. Zusätzlich unterstützen sie diese Unternehmen meist noch mit ihrem Wissen und den Kontakten aus ihren persönlichen Netzwerken.
Ihr Ziel ist es, aus der Beteiligung eine hohe Rendite zu erhalten.
Förderung:
Privatpersonen können unter bestimmten Bedingungen bis zu 20 Pro- zent Zuschuss aus öffentlichen Mitteln auf ihre Beteiligungssumme erhalten.
Diese Finanzierungsform hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, speziell bei innovativen StartUps.
Die Abwicklung von Crowdfunding-Projekten erfolgt über Internet-Platt- formen. Zumeist muss eine im Vorfeld definierte Mindestsumme in einem bestimmen Zeitraum erreicht werden. Die Finanzierungen werden durch eine Vielzahl von Menschen (die Crowd) realisiert, die meist kleinere Beträge beisteuern.
Crowdlending
Hier verleihen private Investoren Geld an die Projektinitiatoren. Mit dem eingesammelten Kapital lassen sich Projekte, innovative Produkte, StartUps usw. finanzieren. Das eingesetzte Kapital wird
verzinst und nach einer bestimmten Zeit zurückbezahlt.